Musiker und Musikerinnen erbringen tagtäglich besondere körperliche und geistige Leistungen. Damit sich ihre künstlerischen Potentiale voll entfalten und sie ihren Berufsalltag erfolgreich und voller Freude erleben können, ist körperliches und seelisches Wohlbefinden eine Voraussetzung.

Großer Leistungsdruck kann sich in psychischen und physischen Beschwerden niederschlagen. Einseitige körperliche Belastung und wiederholte falsche Bewegungen können den Bewegungsapparat aus der gesunden Balance bringen: Rückenschmerzen, Schulter- und Nackenverspannungen, Sehnenscheidentzündungen oder Stimmprobleme sind in der Folge verbreitete Symptome. Der eigene Körper steht Musikern dann nur noch eingeschränkt als „Instrument“ zur Verfügung. Je früher Musiker eine körperbewusste Orientierung für ihre Arbeit lernen, desto erfolgreicher können sie ihrer Berufung folgen.

Die Aufmerksamkeit für den Körper als „Instrument“ des Musikers verbreitet sich mehr und mehr. An vielen Hochschulen gehören heute ausgleichende Körperarbeiten wie Alexandertechnik und Seminare in Musikphysiologie zum Lehrangebot.

Als ausgebildete Lehrerin der F.M. Alexandertechnik trainiere ich mit Musikerinnen und Musikern einen ausgewogenen, lebendigen, gesunden Umgang mit sich selbst und ihrem Instrument. Für meine Schülerinnen und Schüler schließt sich durch dieses direkt umsetzbare Tun eine Wissenslücke, die vorher oftmals Ursache für ihre gesundheitlichen Probleme oder künstlerischen Grenzen war.

Neben fachspezifischen Aus- und Weiterbildungen erweitere ich mein eigenes Wissen durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten in der „Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin e.V.“ www.dgfmm.org.

Stimmen zur Alexandertechnik:

Patrick Madam, Managing Director of the Royal Academy of Music, London:
„Als Vortragender auf dem Podium ist es unmöglich, sein Instrument zu spielen, ohne etwas von sich selbst preiszugeben. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen dem, wie man ist und der Musik, die man spielt (...). Seit geraumer Zeit hat die Royal Academy of Music mehr und mehr verstanden, dass die Alexander-Technik dieses außerordentlich wichtige Gebiet von Selbstvertrauen und Stabilität in der Ausbildung von jungen Musikern beisteuert. Natürlich basiert die Alexander-Technik auf Haltung und guter Atmung, aber sie hat abgesehen davon noch viel mehr zu bieten. Es ist ein System, mit dem der junge Musiker mit seinem Instrument verbunden wird - es ist eine Brücke zwischen dem, wie man fühlt, und wie man ist und dem Klang, den das Instrument produziert, gleich ob es sich dabei nun um eine Oboe oder ein Cello handelt (...).“

Maddam, Patrick: The Value of the Alexander Technique, in: The British Association for Performing Arts Medicine, Performing Arts Medicine News, Volume 3, Number 2, London 1995

Charles Sherrington, Nobelpreisträger für Physiologie und Medizin, schreibt über die Alexandertechnik:
„Alexander hat der Wissenschaft, der Physiologie von Körperhaltung und Bewegung, einen Dienst erwiesen, indem er konsequent jede Handlung als einen Vorgang betrachtet, der das gesamte Individuum, den ganzen geistig-körperlichen Menschen betrifft. Einen Schritt zu machen, ist also nicht eine Aktivität, die ausschließlich auf das eine oder andere Bein beschränkt ist, sondern ein Vorgang, der die gesamte neuromuskuläre Aktivität des jeweiligen Augenblicks betrifft - nicht zuletzt die von Kopf und Hals.“

Sherrington, C. (1946): The endeavour of Jean Fernel, Cambridge University Press